KULTURGERAGOGIK

Kulturgeragogik als Kulturarbeit mit Älteren beinhaltet in Analogie zur Fachdisziplin Musikgeragogik, die sich mit musikalischer Bildung im Alter beschäftigt, Aufgaben der Kulturpädagogik (kulturellen Bildung und Vermittlung), also das Anleiten zur Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur und zu eigenem künstlerischen Schaffen, sowie den Einsatz von Kunst und Kultur als Mittel, um Ziele der Allgemeinbildung zu erreichen bzw. sich auch mit speziellen Aspekten auseinanderzusetzen, die ein Alter(n) in Würde, Selbstbestimmung und hoher Lebensqualität ermöglichen.
Kulturarbeit mit Älteren ist also auch Teil von gelingender Entwicklung über die gesamte Lebensspanne. Weiterhin umfasst sie Aufgaben des Kulturmanagements, wie Projektmanagement und gegebenenfalls Fundraising und PR-Arbeit. Die Wortschöpfung Kulturgeragogik ist eine Analogiebildung zu dem Terminus Kulturpädagogik, der in der Kinder- und Jugendarbeit verwendet wird. Indem der Pädagogik-Begriff durch Geragogik ersetzt wird, wird hervorgehoben, dass Erkenntnisse aus der Gerontologie einfließen. Die Geragogik als Alterspädagogik beschäftigt sich mit dem Lernen älterer Menschen, denn sie bringen andere Interessen, Bedürfnisse und Lernvoraussetzungen als jüngere Altersgruppen in Lernprozesse ein. Diese anderen Lernbedingungen erfordern für die Bildungsarbeit mit Senioren eine eigene Didaktik und Methodik, deren Entwicklung das zentrale Aufgabenfeld der Geragogik ist. (Wikipedia)

Teilgebiete der Kulturgeragogik sind beispielsweise biografisches Schreiben, Museumsbesuche, Erzählcafés, Theater, Tanz, Musik, interkulturelles und generationenübergreifendes Arbeiten, Kunstbetrachtung oder Medienarbeit.

TIMESLIPS

AUFGEWECKTE KUNSTGESCHICHTEN

Kunst berührt – die damit ausgelöste Geschichte ebenso. Durch ausgewählte Fragen werden die Betrachter animiert, ihre Eindrücke von einem Bild in Sätzen wiederzugeben. Diese werden von einer Protokollantin festgehalten und in eine Geschichte verarbeitet. Am Ende entsteht eine aufgeweckte Kunstgeschichte. Die Sitzung richtet sich in erster Linie an Menschen mit Demenz.

Wichtig ist, dass alles, was in diesen Sitzungen gesagt wird, richtig und wichtig ist. Dabei spielt das Vergessen von Fakten keine Rolle.

„FORGET MEMORY, TRY IMAGINATION!

VERANSTALTUNG

Im Landkreis Höxter startete erstmals im März 2016 ein TimeSlips-Projekt im Seniorenzentrum St. Johannes in Warburg.

Moderatorin und Leitung hatte Heike Bandner. Sie hat sich am Institut für Gerontologie an der Universität Zürich bei Frau Prof. Karin Wilkening in der Methode ausbilden lassen.

Mit dabei war die Diplom-Sozialarbeiterin, – Pädagogin Elisabeth Kessemeier, die die Geschichten protokolliert hat.

Der Warburger Maler Bernd Heidenreich stellte seine Kunstwerke zur Verfügung.

BEISPIEL EINER AUFGEWECKTEN KUNSTGESCHICHTE

Die drei Birken im Schnee

Da liegt Schnee – drei Berge,

Blau: der Himmel-die Berge-Wasser-See

Blau-weiß: die Wolken, der Schnee

Das hinten – zwischen den Bergen, etwas tiefer, das blaue, könnte ein See sein.

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Birken – die Blätter sind grün

Bäume-gelb, Blüten-ausgeblühte Blüten,

Birken nur am Stamm – hell, weiß und etwas bräunlich dazwischen,

Blüten-oder ausgeblühte Birken

 

Ich wohnte in der Großstadt in Dortmund und sind nach hier versetzt worden, wir wollten eigentlich nur ein Jahr bleiben

Sommer – Sonnenaufgang – wir tun wandern

Deutschland, Bayern, Österreich, Italien, Schweiz

Österreich, ja wo die Schlösser stehen

Die Kampenbahn war da, da sind wir hochgefahren

Schp, schp, schp-sind wir oben, unten eingestiegen-oben ausgestiegen

Da war eine Wirtschaft, man konnte auf der Terrasse die Berge sehen,

das war die Kampenwand, da konnte man hochgehen, die Stufen zum Kreuz

 

Ein Förster könnte der Mann sein oder ein Bauer-ja sicher, hat der auch einen Namen. Ich war 14, als ich beim Bauern war, das ist lange her, das ist ganz schwer.

Die Bauern werden alt, weil sie sehr gesund leben, der ist noch etwas jung, sollen wir mal den Hut lüften? 50-60Jahre, dunkle Haare, ich glaub die sind noch dunkel, der heißt Karl oder so. Sepp könnte er heißen, ein Bayrischer Name –kommt von Joseph .Die Frau? – Maria ist immer richtig. Der hat genau eine Frau wie die anderen – sie muss dem helfen, muss arbeiten wie ein Pferd. Seine Kinder – drei Kinder könnte er haben. Junge?-Mädchen? – Er muss nehmen was er kriegt. Das bleibt sich gleich, sie müssen alle helfen. .

Da ist ein Hund, er will zum Herrchen laufen, ich glaub der ist frei-könnte ein Schäferhund sein, meistens sind sie braun – ich möchte mich nicht beißen lassen. Er lebt beim Bauern in der Küche- der Hund ist eher freundlich –abends kommt er in die Hundehütte. Bei uns kam er nicht mehr rein – na klar, ich meine aber auch – der Hund schläft draußen.

Es könnte in der Region sein, wovon wir eben erzählt haben. Da gibt es Ortschaften, wo auch Bauern sind. Er geht mit den Pferden nach Hause in den Stall. Das Haus sieht kompakt aus, muss im Winter was abkönnen. Der Bauer wohnt unten im Hof im Dorf. Ein stabiles Haus muss Stürme, Regen und Schnee abhalten können. Es wird ein Holzhaus sein. Die richtigen Häuser stehen im Dorf, die werden dann vermietet. Unten im Dorf, wo wir alle Buttermilch trinken gehen, das ist gewiss -.

Ziemlich einsam – ein Hof da oben. Stallungen, wo die Tiere rein kommen, wenn das Wetter kälter wird – ja – an der Kampenwand. Da oben sind Mädchen, die helfen. Die bringen das Essen dem Bauern und dem Knecht. Kühe, Schafe und alles, was da oben noch rumläuft, die werden da oben gesammelt. Wenn’s kalt wird, müssen die runter.

Sommer? – es könnte im November sein – Herbst, Winter.   – Schnee –

Er wird Holz aus dem Wald holen.

Pferde stehen da, zwei Pferde – Geschirr, da sind Pferde und ein Hund,

Arbeitspferde holen Holz aus dem Wald, das Holz muss ja weg von da oben,

das muss man eine offene Gasse runter werfen und dann kommt das am Wasser an.

Schnee – das kann nur in den Bergen sein.


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